So setzen sie den Apostroph im Englischen richtig

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Kaum ein Satzzeichen wird so häufig falsch verwendet wie der Apostroph. Nicht nur im Deutschen, sondern auch in anderen Sprachen schreibt man ihn fast standardmäßig falsch. Vor allem seit Anglizismen zum Beispiel bei der Bezeichnung von Geschäften und Lokalen Einzug halten. Richtig bei McDonald’s, aber bitte nicht bei Helga’s Lädle und Giorgio’s Pizzeria. Dazu kommt, dass es – anders als ein Komma, das man entweder falsch setzen oder falsch weglassen kann – auch noch falsch geschrieben wird. Obwohl der Apostroph typografisch ein hochgestelltes Komma ist, verirren sich regelmäßig Finger auf der Tastatur hin zu Satzzeichen wie Akzenten oder Anführungszeichen. Bevor Sie also einen Apostroph setzen, machen Sie ihn bitte erst einmal auf Ihrer Tastatur ausfindig. Danach helfen Ihnen zwei einfach Regeln, den Apostroph im Englischen richtig zu platzieren, nämlich wenn Sie etwas abkürzen oder einen Besitz anzeigen möchten. So geht‘s.

Possessiv-Apostroph: Wem gehört’s?

Im Englischen gibt es genau zwei Gründe, um Apostrophen zu verwenden. Zum einen können Sie dadurch einen Besitz anzeigen. Gehört das Auto Mary, ist es Mary’s car. An ein Substantiv wird also ein s angehängt, dem ein Apostroph vorangestellt ist. Wenn Sie einen englischen Text lesen und sich nicht sicher sind, ob es sich um einen Besitz handelt oder um die Abkürzung eines Verbs, machen Sie am besten die Gegenprobe. Lesen Sie den Satz Mary’s car is great. Prüfen Sie, ob Apostroph und s hier eine Abkürzung sein könnten und versuchen Sie, es auszuschreiben. Mary is car is great. Zwei Prädikate in einem Satz? Unwahrscheinlich. Sie sehen, hier wird eindeutig Marys Auto beschrieben und damit ist der Fall klar. Apostroph und s zeigen Besitz an, nämlich Marys Besitz an ihrem Auto. Wenn Sie den Besitz mehrerer Personen erklären möchten, sagen Sie: Mary and George’s car. Beide Personen bilden ein zusammengesetztes Nomen und brauchen daher nur am Ende des zweiten Namens ein Apostroph und ein s.

Besondere Fälle

Doch Sie wissen ja: Keine Regel ohne Ausnahme. Ein paar besondere Fälle erfordern daher nochmal Ihre Aufmerksamkeit. Manche possessiven Apostrophe zeigen den Besitz eines Gegenstandes an, der nicht greifbar ist und faktisch nichts besitzen kann, zum Beispiel Wochentage, Jahreszeiten oder einzelne Situationen. Friday’s game night, a hard day’s work und this year’s winner sind nichtsdestotrotz grammatikalisch korrekt. Falsch ist hingegen, an Possessivbegleiter wie my, your, his, her, its, our und their noch ein s mit Apostroph anzuhängen. Dasselbe gilt für die Possessivpronomen mine, yours, his, hers, ist, ours und theirs. Sie stellen bereits vollständige Possessivpronomen dar und brauchen keinen Apostroph.

Wörter, die auf -s enden

Wenn Wörter auf s enden, kann ein zweites s nicht direkt auf das erste folgen, um einen Besitz anzuzeigen. Daher wird ein Apostroph gesetzt, um die beiden zu trennen, beispielsweise James‘s house. Das ist die bevorzugte Schreibweise im Englischen. Dabei wäre es durchaus nicht falsch, das s am Ende wegzulassen und James‘ house zu schreiben. Steht das s am Ende des Wortes und zeigt den Plural an, zeigen Sie den Besitz nur mit dem Apostroph an, etwa the kids‘ smiles.

Abkürzung mit Apostroph

Der andere Grund, um einen Apostroph einzusetzen ist nämlich, dass Sie Wörter damit abkürzen können. Verbinden Sie zwei Wörter miteinander, zum Beispiel Mary is, rücken sie zu einem Wort zusammen. Der Apostroph sitzt dann dort, wo einer oder mehrere Buchstaben fehlen. Aus Mary is wird Mary’s, wie in Mary is great, also Mary’s great. Aus she has got a car wird she‘s got a car, it is going fast wird zu it’s going fast und so weiter. Nun kennen Sie die beiden Grundregeln und können Apostrophe im Englischen sicher setzen. Am besten üben Sie anhand ein paar konkreter Beispiele, dann wird es Ihnen bald ganz leicht von der Hand gehen. Neben klassischen Lehrbüchern zum Lernen der englischen Grammatik, Rechtschreibung und Interpunktion finden Sie zum Beispiel bei Thalia auch viele Übungsbücher dazu im Onlineshop.

Entscheiden Sie sich

Wenn Sie sich für eine Schreibweise entschieden haben, also entweder abzukürzen oder die Wörter auszuschreiben, dann bleiben Sie dabei. Behalten Sie Ihren Stil innerhalb eines Textes konsequent bei. Wenn Sie unsicher sind, ob ein Wort einen Apostroph braucht oder nicht, lassen Sie ihn weg. Sie sollten sich auch merken, dass der Plural nie mit einem Apostroph, sondern in der Regel nur mit einem s gebildet wird. Im Zweifel ist es ratsam, den Apostroph einfach vergessen zu haben, statt ihn willkürlich in ein Wort hineinzuwerfen. Schließlich kennen Sie die Regeln nun, nicht wahr?

Was denn nun: it‘s und its

Sie brauchen kein Apostroph zu setzen, wenn Sie den Besitz von it ausdrücken möchten. Schreiben Sie zum Beispiel Germany’s foreign policy, können Sie im nächsten Satz Germany durch it ersetzen und mit its foreign policy fortfahren. Grund hierfür ist, dass es it’s als Abkürzung von it is bereits gibt und die beiden daher verwechselt werden könnten. Sind Sie nicht sicher, versuchen Sie einfach, die Abkürzung durch it is oder it has zu ersetzen und den Satz dann als solchen auszusprechen. Dabei merken Sie meistens sofort, welche Form gefragt ist.

Keine Abkürzungen erfinden

Verwenden Sie bitte nur Abkürzungen mit Apostroph, die auch gängig und praktikabel sind. Verkettungen mehrerer Verkürzungen stören den Lesefluss und komprimieren einen Satz im schlimmsten Fall zu kryptisch aneinandergereihten Einzelbuchstaben an einer Apostroph-Leine. Zwar wird im anglophonen Raum durchaus mal ein shouldn’t’ve anstelle von shouldn’t have geschrieben. Für Business-E-Mails sollten Sie aber maximal auf shouldn’t have verkürzen. Alles andere wirkt allzu informell. Sinn einer Abkürzung bleibt außerdem, dass Ihr Gegenüber entziffern kann, was Sie meinen. Substantiv und Verb lassen sich im strengen Sinne auch nicht verkürzen, wenn es sich um einen Namen handelt. Mary’s coming home wird zwar gelegentlich so ausgesprochen, der Apostroph und das s wären jedoch besitzanzeigend und damit keine korrekte Verbindung von Mary is coming home.

Bei der Interpunktion im Englischen und insbesondere, wenn Sie den Apostroph verwenden, werden Sie mit einer gewissen Routine schnell ein Sprachgefühl entwickeln. Dann sitzt auch bald jedes Satzzeichen.

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