Wie schwer es wirklich ist, Französisch zu lernen

Bildquelle: Unsplash

Um eine neue Sprache zu lernen, werden Sie immer Zeit und Geduld investieren müssen. Manche Sprachen sind dabei durchaus anspruchsvoller und zeitaufwändiger als andere. Am Ende lohnt sich Ihre Mühe immer, schließlich ist jede Form von Fremdsprachenkenntnissen ein Gewinn. Und ist Französisch wirklich so schwierig zu lernen, wie es scheint? Die US-amerikanische Foreign Service Institute’s (FSI) School of Language Studies schätzen, man braucht im Durchschnitt 30 Wochen, um alle für das Berufsleben relevanten Sprachkenntnisse (S3-Niveau) zu erlangen – je nach individuellen Vorkenntnissen, Lernintensität und Auffassungsgabe eventuell länger. Das ist allerdings an speziellen Trainings für Diplomaten gemessen, die schnell mal auf 25 intensive Unterrichtsstunden pro Woche kommen. Wie schwierig ist es also wirklich, Französisch zu lernen?

Ist es schwer, Französisch zu lernen?

Französisch wird nach der FSI-Skala als „Sprache der Kategorie I“ eingestuft – also relativ leicht zu erlernen für englische Muttersprachler. Deutsch fällt mit 36 Wochen Lernzeit schon in Kategorie II. In der schwierigsten Gruppe finden sich beispielsweise Chinesisch oder Arabisch, für die man sich 88 Wochen Zeit nehmen muss. Im Französischen gibt es unzählige Regeln, die Sie schlichtweg auswendig lernen müssen – und gefühlt mindestens ebenso viele Ausnahmen. Ein großes Plus an der französischen Sprache: Sie nutzt dasselbe Alphabet wie Deutsch und Englisch. Akzente wie die Cédille (ç) oder auf é, è und ê ändern nichts daran, dass sie alle 26 Buchstaben bereits kennen. Was hingegen Schwierigkeiten bereitet, sind zum einen die Aussprache mit ihren vielen Nasallauten, die das Deutsche gar nicht kennt, dazu die stummen Konsonanten und zum anderen die komplexe Grammatik mit unzähligen Ausnahmen. Bei vielen Konjugationen müssen die Verb- und Zeitformen einfach mitgelernt werden, so wie auch das Geschlecht zu jedem Nomen und natürlich die passende Form der Adjektive, um diese zu beschreiben. Alle Ausnahmen müssen Sie einfach akzeptieren und konsequent mitlernen. Das beginnt schon bei den Zahlen, die erst einmal gelernt sein wollen. Erreichen Sie Ihr Lernziel zu 98 Prozent, so sagen Sie: „quatre-vingt-dix-huit pour cent“ – vier-zwanzig-achtzehn Prozent. 

Französisch lernen – anspruchsvoll, aber nicht unmöglich 

Haben Sie bereits Kenntnisse einer anderen romanischen Sprache wie etwa Spanisch, werden Ihnen diese viele Vorteile bringen. Beherrschen Sie noch keine Fremdsprache, sollten Sie lieber nicht unbedingt mit Französisch anfangen. Außerdem handelt es sich hierbei um eine Sprache, die Sie wohl nie komplett beherrschen werden. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Üben Sie regelmäßig und sprechen Sie so viel wie möglich, auch wenn es am Anfang gebrochen klingen mag und Sie keine Geschwindigkeitsrekorde brechen werden. Immerhin ist das französische Sprechtempo relativ hoch.

Tipps, um leichter Französisch zu lernen

  • Online-Sprachkurs: Der Online-Kurs Frantastique zum Beispiel besteht aus kurzen, täglichen, personalisierten und unterhaltsamen Französisch-Lektionen und einem Abschluss mit Zertifikat. Sie können den Kurs sogar kostenlos testen.
  • Je nach Lerntyp können Sie französische Serien und Filme mit Untertitel ansehen, französische Bücher lesen oder Musik hören und die französischen Liedtexte auswendig lernen, um zu üben.
  • Immersion bei einer Sprachreise: Der wahrscheinlich beste Weg, um schnell Französisch zu lernen, ist für eine gewisse Zeit komplett darin einzutauchen.
F.A.Z.-Sprachkurse
Französisch lernen