So verbessern Sie Ihren Wortschatz

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Die berühmte Macht der Sprache – wer sie besitzt, der verzaubert seine Zuhörer und zieht sie förmlich in seinen Bann. Redetalente sind außerdem meist erfolgreich im Job, weil sie sich, eine Sache, ihre Ideen oder im Idealfall sowieso alles gut verkaufen können. Gute Redner bedienen sich Fremdwörtern und passen ihre Sprache dennoch so an, dass ihre Zuhörer auch verstehen, was sie sagen. Kommen gute Redner als solche auf die Welt? Nein! Sicher zeichnen sich die besonderen Talente schon früh ab. Doch Reden will gelernt sein – und lässt sich folglich auch lernen. Und wie sagte Cicero, einer der größten Redner aller Zeiten? „Reden lernt man nur durch Reden.“ Und das gilt sowohl für Deutsch als auch für jede Fremdsprache, die Sie lernen. Mit diesen einfachen Tipps verbessern Sie Ihren Wortschatz und steigern Ihre Eloquenz um ein Vielfaches.

How to: Wortschatz verbessern in vier einfachen Schritten

Zuhören

Reden lernt man vor allem durch Reden, das wusste schon Cicero. Aber Sie lernen es eben auch durch Zuhören. Beginnen Sie also erst einmal passiv. Mit welchen Menschen unterhalten Sie sich besonders gern? Welchen hören Sie am liebsten zu? Es sind genau diese Menschen, die einen am meisten inspirieren und einen denken lassen: So würde ich auch gern reden können.

Sicher haben Sie auch schon unbewusst, das eine oder andere Wort solch redegewandter Gesprächspartner in Ihr Repertoire aufgenommen. Zum Glück wissen Sie daher auch, wie Sie dieses korrekt anwenden. Lernen Sie Wörter einzeln aus dem Wörterbuch heraus, lauert die Gefahr, dass Sie dieses gar nicht richtig in Kontext setzen können. Hören Sie also guten Rednern zu, beispielsweise mit Hörbüchern, treffen Sie sich mit eloquenten Bekannten, sehen Sie sich Videos an und besuchen Sie Vorträge oder Lesungen von Autoren.

Sie können sich Hörbücher und Reden aber auch in jeder beliebigen Sprache anhören, die Sie im Moment lernen oder lernen wollen. Denn so hören Sie direkt die korrekte Aussprache und Verwendung des Vokabulars.

Lesen

Abgesehen davon, dass Sie Lesungen von Autoren besuchen können, sollten Sie außerdem selbst auch lesen – am besten Bücher. Vor allem, wenn die Sprache besonders angenehm ist und die Ausdrucksweise der Autoren Sie sanft von Zeile zu Zeile trägt, sodass Sie gar nicht mehr aufhören möchten, über die Seiten zu gleiten. Dabei muss die Sprache nicht unbedingt einen hohen Anspruch haben. Redegewandtheit beinhaltet zum Beispiel auch eine spannende Erzählweise.

Besonders begnadete Redner und Autoren beherrschen zudem den Wortwitz und die Kunst der Neologismen. Grundsätzlich ist die Verwendung von Fremdwörtern wichtig, wenn Sie besonders wortgewandt werden möchten. Doch bitte nur deren richtige Verwendung!

Und natürlich richtige Aussprache. Sie können gern jeden Tag den Finger durch den Duden oder ein anderes Wörterverzeichnis gleiten lassen, zufällig stoppen und das ausgewählte Wort auswendig lernen. Das impliziert aber auch, dass Sie das Wort korrekt aussprechen lernen, vor allem bei fremdsprachigen oder Lehnwörtern. Recherchieren Sie außerdem, wie Sie das Wort korrekt verwenden. Dann werden Sie einen wahrlich professionellen Eindruck machen.

Reden

Sobald Sie von geeigneten Vorbildern inspiriert sind und Ihren Wortschatz schon etwas erweitert haben, sollten Sie sofort damit beginnen, einzelne neue Wörter oder schöne Formulierungen in Ihre Sprache mit einzubringen. Versuchen Sie, Wörter oder Wortverbindungen, die Sie im Alltag häufig verwenden, durch andere zu ersetzen. Dadurch können Sie Ihr Sprachniveau heben und mehr Abwechslung in Ihre Sätze bringen. Statt Wiederholungen sollten Sie sich verschiedener Synonyme bedienen: Sagen Sie statt „darum“ etwa „deshalb“ und „aufgrund dessen“ oder aber „gern geschehen“ anstatt „bitte“ und Sie werden sofort besser klingen. Ersetzen Sie Verben auch durch Synonyme: Sie können etwas schließlich sagen oder es aussprechen, artikulieren, berichten, anmerken, erwähnen oder kommunizieren.

Ersetzen Sie Phrasen mit geringer sprachlicher Tiefe um welche, die hervorbringen, wie geistreich Sie sind. Stilmittel lassen sich nicht immer in die Alltagssprache, wohl aber in Präsentationen und Texte einbringen. Lernen Sie diese kennen und anwenden. Sie sollten sich jedoch keinesfalls charakteristische Ausdrücke anderer aneignen und Eloquenz einfach kopieren. Vielmehr macht es einen wirklich sprachgewandten Redner aus, dass er seinen ganz eigenen Sprachstil pflegt.

Das gilt auch, um eine neue Sprache zu festigen. Suchen Sie sich also einen Lernpartner oder lesen Sie sich selbst Bücher laut vor. Egal wie, Hauptsache Sie reden und bekommen so ein Gefühl für die Sprache und wie das Vokabular angewendet wird.

Dranbleiben

So wie Sie einst Ihre ersten Wörter gelernt haben, sollten Sie konstant dranbleiben und auch jetzt noch regelmäßig neue Wörter zu Ihrem Wortschatz hinzufügen. Interessieren Sie sich für ein bestimmtes Thema, dann lernen Sie etwa jede Woche einen neuen Fachbegriff. Am besten lernen Sie nicht nur die fachliche Bezeichnung für Worte, sondern lernen diese wechselwirkend auch gleich einfach zu erklären. Eloquenz beinhaltet nämlich nicht nur, Dinge treffend und elegant zu formulieren, sondern auch, Worte verständlich erklären zu können. Was nützt es, die größten Reden zu schwingen, wenn Ihr Publikum sie nicht verstehen kann? Wer wortgewandt ist, meistert die Präsentation vor dem Unternehmensvorstand ebenso galant wie er es schafft, jemandem etwas zu erklären, der sich nicht auf demselben Sprachniveau befindet.

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