„Sag mir quando, sag mir wann…“ die italienische Sprache eigentlich entstanden ist – und wie. Allseits gern gehört, gesprochen und gesungen, ist sie ebenso geschichtsträchtig wie schön. Die Geschichte der Italienischen Sprache beginnt nämlich schon etwa 3.000 Jahre v. Chr. und ihr mangelt es gewiss nicht an Spannung. Immerhin ist sie aus dem Nichts entstanden und hat sogar den Untergang des Römischen Reiches überlebt. Heute sprechen etwa 65 Millionen Muttersprachler Italienisch. Dabei ist sie nicht nur Amtssprache in Italien, sondern auch der Schweiz, San Marino und der Vatikanstadt. Wie es dazu kam und wie die italienische Sprache zu der wurde, die wir heute kennen.
Von Latein zu Italienisch
Schon etwa 3000 v. Chr. mischten sich indo-europäische Völker unter die mediterrane Bevölkerung und die der italienischen Halbinsel, also Etrusker, Ligurer und Sarden. Einige ließen sich dauerhaft in Latium nieder und gründeten schließlich Rom. Das Römische Reich mit seinen Latinos erstreckte sich über so viele Erdteile, dass deren Sprachen unweigerlich mit ins Lateinische einflossen.
Am Ende steht Italienisch als die romanische Sprache schlechthin. Sie stammt nämlich direkt vom Lateinischen ab, das sich auch nach dem Untergang des Römischen Reiches noch im Mittelalter als Amts- und Sakralsprache hielt. In ihrer reinen Form blieb sie allerdings, wie auch im alten Rom schon, eine Schriftsprache. Offizielle Amtssprache ist Latein heutzutage nur noch in Vatikanstadt. Gesprochen wurde damals Sprechlatein, auch Vulgärlatein genannt, das auch für das einfache Volk leicht zu verstehen war. Vulgär leitet sich aus dem Lateinischen vulgaris ab und bedeutet „zum Volke gehörig, gemein“. Aus Letzterem entwickelten sich auch die protoromanische Volkssprache und alle romanischen Einzelsprachen, darunter Französisch und Spanisch.
Italienisch setzte sich durch
Im Mittelalter herrschten zunächst viele verschiedene regionale Dialekte vor, von denen manche auch heute noch erhalten sind, besonders stark im äußeren Norden und Süden Italiens. Erst im 13. Jahrhundert entwickelte sich aus dem Lateinischen eine eigenständige italienische Sprache in der Literatur mit starken florentinischen Einflüssen. Vor allem da Vinci, Galilei, Michelangelo, Botticelli und Machiavelli trugen aktiv dazu bei, dass dieses Florentinisch überregional das Latein ersetzte. Galt es zunächst als Kultursprache, sollte es bald zur Verständigung im ganzen Land dienen, unabhängig von Status oder Bildung. Im 16. Jahrhundert diskutierten anhand der „Questione della lingua“ also bedeutende Denker und Künstler die ideale Form und auch Geschichte der italienischen Sprache.
Die offizielle Vereinheitlichung konnte jedoch erst im 19. Jahrhundert nach der nationalen Einigung Italiens glücken – und zwar wie geplant mit dem florentinischen Dialekt. Die Sprache entwickelte sich in einem starken, aufstrebenden Land, nur unterbrochen durch die Diktatur Mussolinis, der unter dem Vorwand einer vermeintlichen Reinigung der Sprache die Entwicklung lähmte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges endete diese Zensur schließlich. Im gleichen Zuge ermöglichte die florierende Wirtschaft der 50er Jahre eine bessere, freie Bildung der italienischen Bevölkerung und damit eine flächendeckende Verständigung in der italienischen Sprache, wie man sie heute kennt.
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