Bildungsurlaub, Weiterbildung und Fortbildung – die Unterschiede auf einen Blick

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Schlüsselkompetenzen gewinnen in der modernen Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung. Welche Sie sich aneignen sollten, die heutzutage besonders attraktiv sind und inwieweit dies Berufsbegleitend vonstattengehen kann, lesen Sie im folgenden Artikel. Falls Ihnen schon immer die Unterschiede ein Rätsel waren, hier ein vereinfachter Überblick über alles, was es zu beachten gilt! Erweiterte Bildung als Schlüssel zur Karriere, Methoden, um im Beruf durchzustarten! Wann haben Sie das letzte Mal etwas dazugelernt?

Bildungsurlaub:

Zunächst sollte man wissen, dass es sich bei dem Bildungsurlaub um keinen Urlaub per se handelt, vielmehr um eine Freistellung der beruflichen Tätigkeit, die für eine Fortbildung genutzt werden sollte.

Für den Anspruch auf Bildungsurlaub zählt der Arbeitsort, in der Regel also der Sitz des Arbeitgebers. Dem Hessischen Gesetz nach, gilt für dort beschäftigte Arbeitnehmer, ein Anspruch auf Freistellung von Arbeit, den sogenannten Bildungsurlaub.

Erfüllt die gewünschte Weiterbildung die Voraussetzungen für den Bildungsurlaub und ist die Freistellung korrekt beantragt, muss der Arbeitgeber diese genehmigen. Lediglich dringende betriebliche Gründe können eine Ablehnung rechtfertigen, etwa wenn zeitgleich zu viele Kollegen Urlaub haben. Lehnt der Arbeitgeber ab, bleibt der Anspruch auf die bezahlte Freistellung erhalten. Dabei muss aber beachtet werden, dass dieser möglichst frühzeitig beantragt werden muss, hierfür gelten Fristen. Im Regelfall sollte man die Anfrage vier- bis neun Wochen vor Beginn bei seinem Arbeitsplatz einreichen. Zunächst sollte man sich die Regelungen in seinem Bundesland vor Augen halten.

Für einen Bildungsurlaub müssen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern bezahlten Urlaub für eine Weiterbildung gewähren. Darauf haben die Beschäftigten vielerorts einen gesetzlichen Anspruch – außer in Bayern und Sachsen. Dort herrschen Sonderregelungen. Bildungsurlaub geht nicht von den eigentlich freien Tagen ab, sondern ihn gibt es sogar obendrauf! – für Bildungsurlaub müssen also zum Glück keine Urlaubspläne über Bord geworfen werden. Einem Arbeitnehmer stehen dafür jährlich, pro Kalenderjahr, fünf Tage für einen Bildungsurlaub zur Verfügung. Wenn im Jahr davor keiner genutzt worden ist, summieren sich die Tage zusammen. Dies führt dazu, dass Sie auch Weiterbildungen besuchen können, die länger andauern.

 

Weiterbildung:

Unter dem Wort Weiterbildung versteht man die Vertiefung oder Erweiterung von Wissen und seinen Kompetenzen. In der Regel nehmen erwachsene Menschen entsprechende Bildungsangebote nach oder parallel zu einer Erwerbstätigkeit wahr. Gelegentlich auch nach Arbeit, sowie im Privaten. Je nachdem teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auch die Kosten für die Weiterbildung.

Weiterbildungen können auch berufsbegleitend sein. Diese sind dann mit mehr Anstrengungen verbunden, da es zu einer Belastung von mehreren Lebensbereichen kommen kann. Für diese wird vorausgesetzt, dass man Motivation und eine starke Lernbereitschaft mitbringt, genauso wie Ehrgeiz und Disziplin. Berufsbegleitende Weiterbildungen muss man meistens aus eigener Tasche zahlen. Allerdings wird man durch Angebote wie den Bildungsgutschein unterstützt und gefördert. Der Bildungsgutschein wird im Allgemeinen über die Agentur für Arbeit oder über ein Jobcenter angefragt und deckt die Kosten der Weiterbildung ab. Das heißt, man wird finanziell bei Fahrt- und Unterbringungskosten unterstützt, sowie in Bereichen der Kinderbetreuung.

Aktivierungs- und Vermittlungsscheine dienen auch dazu Beschäftigte zu unterstützen, mit denen die Agentur für Arbeit das Vorliegen der Fördervoraussetzungen für eine oder mehrere Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung bescheinigt. Dieses Förderangebot richtet sich an sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, die in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen arbeiten. Die Kurskosten werden anteilig oder sogar vollständig getragen, abhängig davon, wie groß der Betrieb ist oder welchen Bildungsgrad Sie innehaben.

Unterscheidungen Weiterbildungen

Man gliedert die Arten der Weiterbildungen zunächst in 3 Bereiche. Man spricht von der allgemeinen politischen Weiterbildung, der beruflichen und der Weiterbildung an Hochschulen.

Die Allgemeine und Politische beinhaltet Weiterbildungsangebote, die nicht direkt berufsbezogen sind.  Ein Beispiel hierfür sind Sprachkurse oder Kurse, welche die Teamfähigkeit unterstützen sollen und dennoch einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt bieten. Dennoch wird damit primär in private Bildungsmaßnahmen investiert. Diese nehmen oftmals Schlüsselkompetenzen in Anspruch. Sie sind für die Arbeitswelt besonders wichtig! Heutzutage nimmt es immer mehr an Relevanz zu, andere Personen motivieren zu können.

Die berufliche Weiterbildung behandelt die Vertiefung und Erweiterung von Wissen; dass aus bereits vorhandener Bildung resultiert. Dies dient dazu, dass man bei den Anforderungen des Arbeitsmarktes Up-to-date ist. Die politische Weiterbildung hat die Aufgabe, das Politikverständnis des Individuums zu fördern.

Unter der Weiterbildung an Hochschulen versteht man eine wissenschaftliche Weiterbildung, die Angebote beinhaltet, die Workshops und einzelne Kurse inkludieren. Weiterbildende Studiengänge werden hierbei auch mit einbezogen. Allerdings auch Studiengänge für Personen, die bereits Berufserfahrung sammeln konnten. Wodurch diese dann einen ersten Hochschulabschluss erwerben.

Wer ein Hochschulstudium abgeschlossenen hat, kann durch Weiterbildungen das erworbene Wissen auf den neuesten Stand bringen. Die Weiterbildung an Hochschulen richtet sich aber nicht nur an Hochschulabsolventen, sondern auch an diejenigen, die sich ohne Studium – etwa zur beruflichen Weiterentwicklung – mit den wissenschaftlichen Ergebnissen und Verfahren vertraut machen wollen. Daneben wird es Weiterbildungsinteressierten auch in berufsbegleitenden und weiterbildenden Studiengängen, sowie durch kürzere Formate wie Zertifikatskurse und -programme ermöglicht, sich beruflich weiterzubilden. Außerdem können diese wieder in den Beruf einzusteigen oder mit einer Weiterbildung in deren Job aufsteigen, was wiederum dem Wohl der Familie gilt.

Fortbildung:

Der Begriff der Fortbildung, bezieht sich auf Bildungsaktivitäten innerhalb eines Fachs. Das Ziel dessen ist, bereits erworbene berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten zu vertiefen, auszubauen und zu aktualisieren. Es soll dadurch eine Aufstiegsmöglichkeit in einem gewissen Beruf ermöglicht werden. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) definiert den Begriff genauestens.

Unterschiede  zwischen Fort- und Weiterbildung

Der Unterschied zur beruflichen Weiterbildung (siehe oben) ist, dass Fortbildungen öffentliche Bildungsmaßnahmen sind. Diese sind mit einer Prüfung durch eine staatliche Stelle verbunden, welche eine Industrie oder Handelskammer durchführt. Bei der Weiterbildung, wird „über den Tellerrand“ geschaut. Die Fortbildung findet dagegen innerhalb des eigenen beruflichen Faches statt und beschäftigt sich mit bereits vorhandenem Wissen. Die Fortbildung ist damit oft deckungsgleich mit der beruflichen Weiterbildung. Wovon auch der Arbeitgeber profitieren kann.  Unternehmen, die Ihren Mitarbeitern eine Fortbildung zur Verpflichtung machen, müssen diese bezahlen. Dazu zählen neben den Kursgebühren alle Begleitkosten wie Fahrtkosten, Verpflegung und Unterkunft.

Unterschiede zwischen einer Fort- und Weiterbildung ist, dass die Erstere das Ziel hat, vorhandene Kenntnisse für ein ausgeübtes Berufsfeld zu erweitern, während eine Weiterbildung neue, zusätzliche Qualifikationen vermitteln sollen. Diese müssen nicht im Zusammenhang mit dem derzeitig ausgeführten Beruf stehen, können aber ergänzend wirken. Beide müssen nur vom Arbeitgeber finanziert werden, wenn er seine Mitarbeiter zur Teilnahme verpflichtet hat. Sonst werden die Kosten selbst getragen. Es gibt aber Möglichkeiten, die man in Anspruch nehmen kann, wie staatliche Fördermittel in Form von Bildungsgutscheinen oder Bildungsschecks, die zur Verfügung gestellt werden können.

Wie der Begriff Weiterbildung verrät, geht es hierbei darum sich weiterzubilden. Inwiefern sich der Begriff von der Fortbildung unterscheidet und warum diese Unterscheidung wichtig ist, sollte Ihnen im Idealfall spätestens nach diesem Artikel bewusst sein.

Also lassen Sie sich nicht von dem Aufwand an Organisationsaufwand abschrecken- sondern starten Sie direkt mit der Beantragung. Denn dies kann Ihre Karriere maßgeblich fördern. / auf die nächste Stufe bringen!

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