Der Kasus, die vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ

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Um richtig Deutsch zu lernen, reicht es nicht nur die Vokabeln auswendig zu lernen. Damit Sie Sätze aus den gelernten Vokabeln bilden können, ist es erforderlich den richtigen Satzbau und die richtige Grammatik anzuwenden. Zu dieser gehören die vier Fälle der deutschen Grammatik: Der Kasus.

Die vier Fälle

Sie dienen dazu, Wörtern eine Beziehung zueinander zu geben. So werden die Endungen von Nomen, Artikeln und Pronomen so aneinander angepasst das klar wird, dass sie zusammengehören. Diese Anpassung nennt man Deklination. Sätze, die nicht dekliniert werden, machen meistens keinen Sinn und sind weder lesbar noch verständlich. Nicht deklinierte Sätze, sind Sätze bei denen Sie Nomen, Artikel und Pronomen nicht anpassen und in ihrer Grundform einfach aneinanderreihen. Ein Beispiel hierfür wäre: „Peter gehen zu der Bahnhof.“ Wenn Sie den Satz korrekt deklinieren, sollte er folgendermaßen klingen: „Peter geht zu dem (zum) Bahnhof.“ Um den Kasus richtig zu bestimmen können Sie zum Beispiel die vier W-Fragen verwenden. „Wer oder was tut etwas?“ (Nominativ), „Wessen?“ (Genitiv), „Wem oder was?“ (Dativ) und „Wen oder was?“ (Akkusativ).

1.      Fall: Nominativ

Um den Nominativ eines Satzes zu bestimmen, stellen Sie im Satz die Frage „Wer oder was tut etwas?“. Der Nominativ hilft dabei, das Subjekt des Satzes zu erkennen. Mithilfe des Subjekts erfährt der Leser also, über wen oder was etwas ausgesagt wird. Nehmen wir den Beispielsatz „Peter geht zum Bahnhof.“ Dann lautet die Frage, um das Subjekt des Satzes zu erkennen: „Wer geht zum Bahnhof?“ Die Antwort: „Peter“.

2.      Fall: Genitiv

Mit dem Genitiv wird die Zugehörigkeit bestimmt. Er kann auch nach bestimmten Adjektiven, Präpositionen und Verben stehen. Um den Genitiv zu bestimmen, wird im Satz die Frage beantwortet: „Wessen?“. Mit dem Beispielsatz aus dem Nominativ, kann diese Frage nicht beantwortet werden, denn er enthält kein Genitiv. Man kann dem Satz aber einen Genitiv hinzufügen.

Beispiel: „Peter geht mit seinem Rucksack zum Bahnhof.“ Die Frage, um den Genitiv zu bestimmen lautet in diesem Fall „Wessen Rucksack?“. „Peters Rucksack“.

3.      Fall: Dativ

Der dritte Kasus-Fall ist der Dativ, auch bekannt als der „Wem-Fall“. Denn diesen können Sie bestimmen, indem Sie die Frage „Wem oder was?“ stellen. Mit dem Dativ erfahren Sie, wer der Empfänger einer Handlung ist, also das Dativobjekt. Denn das Objekt steht in Sätzen des 3. Falls im Dativ. „Der Rucksack gehört Peter.“ Um jetzt den Dativ zu bestimmen, fragen Sie „Wem gehört der Rucksack?“ Die Antwort ist dann „Peter.“

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod

Vielleicht haben Sie die deutsche Redewendung „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ schon einmal gehört. Aber was genau hat es damit auf sich? Beide Fälle fragen nach den Besitzverhältnissen, denn der Genitiv ist der „Wessen-Fall“ und der Dativ der „Wem-Fall“. Statt des Genitivs wird im Deutschen oft der Dativ verwendet. Somit wird der Genitiv vom Dativ verdrängt und bringt ihm den „Tod“. Aber beachten Sie bitte, dass dieser Satz keine Regel ist, sondern eine humorvolle, metaphorische Beobachtung.

4.      Fall: Akkusativ

Der vierte und letzte Fall ist der Akkusativ. Er ist auch bekannt als „Wen-Fall“, denn Sie fragen „Wen oder was?“, um ihn zu bestimmen. Mit dem Akkusativ erfahren Sie, was das Objekt einer Handlung ist, also was das Akkusativobjekt des Satzes ist. Denn im 4. Fall steht das Objekt im Akkusativ. „Peter sucht seinen Rucksack.“ Wen oder was sucht Peter?“. „Seinen Rucksack.“

Die vier Fälle in anderen Sprachen

Englisch

Im Vergleich zu Deutsch gibt es im Englischen keine Deklination. Im Englischen haben Nominativ und Akkusativ dieselbe Form. Um den Dativ zu bilden, wird die Präposition „to“ verwendet, für den Genitiv die Präposition „of“. Anders als im Deutschen, gibt es im Englischen zwei Genitiv-Formen: der of-Genitiv und der s-Genitiv. Der of-Genitiv wird angewendet, wenn über Dinge gesprochen wird, der s-Genitiv, wenn es um Menschen und Tiere geht.

Spanisch

Im Spanischen gibt es zwar auch die vier Fälle, sie sind aber vom Deutschen nicht eins zu eins übertragbar. Denn weder der Kasus noch die Deklination sind im Spanischen wie im Deutschen. Statt der Deklination werden im Spanischen nämlich Präpositionen verwendet, um die Beziehungen der Substantive auszudrücken. Nominativ und Akkusativ haben beim Substantiv dieselbe Form. Der einzige Unterschied ist, dass die Präposition „a“ vor den Namen von genau bestimmten Personen oder Lebewesen steht. Um den Dativ auszudrücken werden die Präpositionen „a“ oder „para“ verwendet und für den Genitiv die Präposition „de“.

Französisch

Auch im Französischen werden die Beziehungen zwischen Substantiven durch Präpositionen ausgedrückt und nicht durch die Deklination. Wie im Englischen und Spanischen auch, haben Nominativ und Akkusativ beim Substantiv dieselbe Form. Der Dativ wird mit der Präposition „á“ gebildet und der Genitiv mit der Präposition „de“.

Fazit

Sie sehen, wie wichtig die deutsche Grammatik und ihre vier Fälle für das Verständnis in einer Unterhaltung und in einem Text sind. Damit Sie klar und verständlich kommunizieren können, sollten Sie in der Lage sein, Sätze zu deklinieren und die entsprechenden Kasus zu bestimmen. Denn die Anpassung von Nomen, Artikeln und Pronomen, ermöglicht es Ihnen, die Beziehung zwischen Wörtern zu bestimmen und somit auch die Aussagekraft von Sätzen zu steigern. Mithilfe der vier W-Fragen können Sie die vier Fälle leichter bestimmen und so auch Ihr Verständnis für grammatikalische Strukturen im Deutschen steigern.

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