Die Grundlagen der deutschen Grammatik

Bildquelle Pexels

Grammatik ist ein Synonym für Sprachlehre. Grammatik lernen heißt also übersetzt: Regeln lernen, die zum Sprechen einer Sprache notwendig sind. Ein solches Regelwerk ermöglicht es uns Menschen, uns untereinander einheitlich zu verständigen. Der Begriff Grammatik ist vom griechischen gramma abgeleitet, zu Deutsch: der Buchstabe, oder das Geschriebene.

Wortarten

Das erste grundlegende Thema der deutschen Grammatik, mit dem man sich beschäftigen sollte, sind die verschiedenen Wortarten. Die deutsche Sprache umfasst insgesamt zehn dieser.

1. Substantiv – Substantive sind Wörter, die Gegenstände, Lebewesen, Sachverhalte, oder Ähnliches bezeichnen. Ferner kennt man Substantive auch als Nomen oder Kennwort. Substantive werden im Deutschen immer großgeschrieben, auch, wenn sie in der Mitte des Satzes stehen.

Beispiele: Wasser, Sofa, Mensch, Haustier, Freude, Erkältung, Tennis, Jacke, Wind

2. Verb – Verben sind flektierbare Wörter, die eine Tätigkeit, ein Geschehen, einen Vorgang oder Zustand bezeichnen. Verben kann man wiederum in verschiedene Bedeutungsgruppen einteilen.

Beispiele: rennen, backen, dürfen, finden, schreiben, trainieren, rollen, tragen, sein

Es fällt auf, dass die Infinitive (Grundformen) der Verben im Deutschen fast immer auf -en enden.

3. Adjektiv – Als Adjektiv versteht man Wörter, die einem Ding oder Geschehen bestimmte Eigenschaften verleihen. So redet man von Adjektiven auch oft als Eigenschaftswörter.

Beispiele: bunt, müde, frech, klug, hoffnungsvoll, lang, blau, still, lokal, illegal, utopisch

4. Artikel – Artikel, bzw. Geschlechtswörter, identifizieren das Genus, also das Geschlecht, eines Nomens.

Beispiele: der, die, das, ein, eine

5. Pronomen – Als Stellvertreter oder Begleiter eines Nomens kommt das Pronomen ins Spiel. Pronomen werden im Gegensatz zum Nomen kleingeschrieben, sofern sie nicht den Satzanfang bilden.

Beispiele: ich, du, sie, wir, sich, euer, sein, dieser, jener

6. Konjunktion – Eine Konjunktion kann entweder Haupt- und Nebensatz, oder zwei Satzglieder miteinander verbinden. Deshalb werden Konjunktionen auch Bindewörter genannt.

Beispiele: als, so, wenn, während, ehe, dass, falls, und, weil, darum, aber, anschließend, außer, seit, später, zwar

7. Adverb – Adverbien beschreiben, unter welchen Umständen etwas geschieht. Sie beziehen sich auf Verben, um diese näher zu bestimmen. Aber auch über Substantive und Adjektive können Sie Informationen geben.

Beispiele: hoffentlich, kaum, leider, äußerst, beinahe, ebenfalls, folgendermaßen, genauso, wirklich, vielleicht, so, sehr

8. Präposition – Verhältniswörter (Präpositionen) helfen dabei, Wörter zueinander in Beziehung zu setzen und bestimmtes Verhältnis zwischen ihnen anzugeben.

Beispiele: an, auf, bei, für, wegen, zu, hinter, neben, bis, seit, mit, ohne, aufgrund, trotz, dank, durch

9. Zahlwort – Im weiteren Sinne versteht man unter Zahlwort jedes Wort, das einen Bezug auf Zahlen aufweist.

Beispiele: eins, zwei, dreihundertfünfundfünfzig, vierter, achte, zehnmal, dreifach, Dutzend, Viertel, erstens, zu zweit

10. Interjektion – Die zehnte und letzte Wortart ist die Interjektion. Sie beschreibt eine syntaktisch isolierte Lautäußerung.

Beispiele: oh, pfui, psst, muh, äh, tja, ups, mhh, ach

Ein Satz besteht meist aus mehreren Satzgliedern. Je nach Funktion der Wortarten können diese nur an einer bestimmten Stelle im Satz stehen. Für die Konstruktion eines vollständigen Satzes braucht man mindestens ein Subjekt und ein Prädikat. Unter Subjekt versteht man ein Substantiv im Nominativ. Ein Prädikat ist nichts weiter als das Verb im Satz. Dann kann man den Satz natürlich noch mit ergänzenden Satzgliedern ausschmücken. Dies können unter anderem Objekte, adverbiale Bestimmungen, oder Attribute sein. Weiterhin lassen sich Sätze in Haupt- und Nebensätze einteilen. Hier spricht man von verschiedenen Satzarten.

Die deutsche Sprache ist zugegebenermaßen nicht die Leichteste. Lassen Sie sich aber nicht demotivieren, denn mit genug Fleiß und Geduld lässt sich auch dieser Berg erzwingen. Zudem können Sie von allerlei Hilfsmittel Gebrauch machen. Heutzutage reicht nur ein Klick im Internet und Sie haben eine Auswahl an Büchern, Hörbüchern, etc., um Ihre Fähigkeiten zu festigen und zu schärfen.

Zeitformen

Genauso wichtig wie die verschiedenen Wortarten sind die Zeitformen. Im Deutschen gibt es sechs von ihnen.

1. Präsens

2. Präteritum

3. Perfekt

4. Plusquamperfekt

5. Futur I

6. Futur II

Verbformen

Darüber hinaus existieren auch verschiedene Verbformen.

1. Infinitiv (Grundform)

2. Indikativ (Wirklichkeitsform)

3. Imperativ (Befehlsform)

4. Konjunktiv (Möglichkeitsform.

Aufgabe

Das hier Aufgezählte ist natürlich nur ein kleiner Bruchteil dessen, was man über die deutsche Grammatik sagen kann. Um die Sprache schneller zu lernen, nehmen Sie sich jeden Tag eine halbe Stunde Zeit, um in ein Audio-Book reinzuhören, oder selber zu Hause Sätze zu analysieren.

Ihre erste Aufgabe bekommen Sie heute mit auf den Weg. Schauen Sie sich den unten stehenden Satz genau an und erinnern Sie sich an das, was Sie gelernt haben. Welche der oben stehenden Begriffe sind wo im Satz wiederzufinden? Und welche vielleicht nicht? In welcher Zeitform ist der Satz geschrieben? Es ist nicht schlimm, wenn Sie Fehler machen oder nicht weiter wissen. Aller Anfang ist schwer. Aber Übung macht bekanntlich den Meister!

Übungssatz:

Sarah hat sich gestern die Haare geschnitten, weil sie ihr schon seit geraumer Zeit zu lang sind.

F.A.Z.-Sprachkurse
Deutsch lernen